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Tag der Druckkunst 2019

Künstlerische Drucktechniken wurden 2018 erstmals in das UNESCO Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Zu diesem Anlass fand am 15. März 2019 erstmalig der vom bbk-Bundesverband koordinierte der Tag der Druckkunst statt.

Immaterielles materialisieren

Blinddruck, Siebdruck, Radierung, Japanischer Farbholzschnitt

Daniel Alexander, Maria Filippakis, Reinhard Kehr-Ritz, Diana Menzlewski, Mandana Mesgarzadeh, Jeanette Schade

Prägedruck*

Zwei Ausstellungen waren in der 340Gramm Druckwerkstatt zu sehen und diskutieren: „Esse est percipi“ – Blinddrucke von Mandana Mesgarzadeh und „Kulturerben“ mit Arbeiten von Teilnehmer*innen der Druck-Workshops Siebdruck, Radierung und Japanischer Farbholzschnitt. Zu erleben war eine Performance von Daniel Alexander:

“hinterstube des denkens – studie zur immaterialität“ – eine “investigative performance“

künstlerisches setting zur erforschung menschlicher erkenntnis im zwischen von denkprozess und materialisierung

es lädt ein: der “kosmische buchhalter“

340Gramm Druckwerkstatt
Martin-Köllen-Str. 14, 51103 Köln, Nordrhein-Westfalen
15. März 2019


amorph  – Wanderausstellung „70 Jahre Grundgesetz“
28. Juni – 13. Juli 2018

Bisherige Stationen:

1. Station der Wanderausstellung
28. Juni – 13. Juli 2018
Ort: Wandelhalle im Landtag Nordrhein-Westfalen, Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf

2. Station der Wanderausstellung
07. September – 14. September 2018
Ort: arte fact | Freie Kunstakademie Bonn | Graurheindorfer Straße 69 | 53111 Bonn | www.artefact-bonn.de (ehemalige Druckerei Siedeck)

3. Station der Wanderausstellung
16.01.–04.02.2019
ORT: Landgericht Bonn, Wilhelmstraße 21, 53111 Bonn

 


Foto: Herand Müller-Scholtes                                                          Foto: Angela Schmitz

Kafka – Kleine Fabel

Eine Ausstellung der Gruppe amorph in der Alten Feuerwache, Köln
16. bis 24.04.2016

 

 

 

 

„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag.
Zuerst war sie so breit, dass ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich,
dass ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah,
aber diese kangen Mauern eilen so schnell aufeinander zu,
dass ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“
– „Du musst nur die Laufrichtung ändern“, sagte die Katze und fraß sie.

 

Foto: Daniel Alexander

Buchbar

Eine Ausstellung der Gruppe amorph in der Fabrik 45, Bonn
29.01. bis 07.02.2015
Ober John. Der Irrtum – Alter

amorph lädt ein zu einem bisweilen zweckentfremdenden Spiel mit dem „Element“ Buch. Grenzen des Stofflichen werden jedoch schnell überschritten und gestalterische Territorien dehnen sich wie selbstverständlich über die greifbare Materie hinweg aus. Inhaltliche, intellektuelle, individuelle und kollektive Bedeutungsebenen können für die künstlerische Übersetzung ebenso relevant sein, wie die Rolle des Buches im medialen Kontext oder das Spiel mit Genres, Zeichen und Sprache. Sinn- und Existenzfragen drängeln sich mutig vor: Wo war das Buch vor dem Buchdruck? Wohin wird es nach der um sich greifenden Digitalisierung gehen? Es ist an der Zeit, dem Buch zurückzuzahlen, was es uns gegeben, angetan, vorenthalten und weisgemacht hat. Auf dem Weg zur Erleuchtung, in die Irre, ins Verzücken, in Rage, aus dem Paradies oder einfach ins Vergessen.

https://www.freitag.de/autoren/ansgar-skoda/dem-worte-gewidmete-kunstschoepfungen

Re-Ma(c)ke

Eine Ausstellung der Gruppe amorph im Kult 41, Bonn
17.04. bis 05.05.2014
Das eine dicke Bein

 

 

Am 26. September 1914 ist August Macke im Krieg gefallen.
Er war nicht nur ein großer Expressionist. Er wusste auch, wie er
weitere Künstler in seiner Umgebung für ihre Kunst motivieren konnte.
Drei Wahnsinnige und (un-)heimliche Verehrer aus Bonn laden rund
20 Künstler aus Mackes ehemaligem Wirkungsfeld ein, ihre eigene
Variation von Mackes Werk „Akt mit Korallenkette“ aus dem Jahr 1910
(heute im Sprengel Museum, Hannover) als Hommage an den Großen August zu kreieren.

 

Foto: P.Falaturi

 

 

Black Kube 2012

Ausstellung in der ehemaligen Gießerei Rubensstr. 28 in Köln
21.09.2012

Alle Fotos zu Black Kube von Nikos Choudetsanakis

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COINCIDENCE II/2010 – Zusammentreffen in Köln

SpiegeleiGruppenausstellung im IGNIS e.V. – Europäisches Kulturzentrum
05.11. bis 12.12.2010
Auszug aus der Eröffnungsrede am 5. November 2010
von Janusz Pac-Pomarnacki
Foto von Nikos Choudetsanakis

(…) Links von Ihnen haben wir Bilder von Mandana Mesgarzadeh. (…) Bilder aus der Serie „Nahrung“ gewählt. (…)

William Turner, der geniale englischer Romantiker gilt zu Recht als der Wegbereiter der Impressionisten. (…) Die Motive wurden immer weniger wichtig, zunehmend mehr ausgewaschen, schwerer zu erkennen, manchmal nur zu erahnen, als Vorwand für die eigentlich wichtigen Spiele von Licht und Farben.

In der herrschender Diktatur des realistischen, glanzvollen Perfektionismus waren diese Bilder für viele unerträglich. (…) Man verspottete seine Arbeiten, dass es völlig egal ist, was er malt, weil am Ende immer nur ein Spiegelei mit Spinat daraus wird. „Spiegelei mit Spinat“ Man konnte sich nichts Trivialeres, nichts Flacheres, nichts Unwürdigeres ein Motiv eines Bildes zu werden vorstellen. (…) Nein, das gehört sich nicht.

Aber die Zeit vergeht und wir sehen Bilder von der Gruppe, die schlicht Nahrung heißt. Wir haben keine Angst mehr vor Trivialität, vor Einfachheit. Die Bilder heißen auch so, wie das, was sie zeigen. „Rosenwasser“ oder eben „Spiegelei mit Datteln“. In vielen, vor allem nicht den besten Speiselokalen, die exotische Küche servieren, bekommt man als Menü Fotos von den Gerichten, meist unscharf und in falschen Farben und unten den Namen der Speise, damit man weiß was man eigentlich bestellt.

Also würde man annehmen sollen, dass Mandana Mesgarzadeh etwas flaches, auf der Skala der Werte ganz, ganz unten platziertes zeigt. Also fast food auch im kulturellen Bereich. Sie zieht das ins Lächerliche. Oder?

Nur was sollen diese Muster auf dem Bild? Sie wiederholen sich unzählige Male immer wieder. Wie eine Mantra, wie eine heilige Silbe, die man ständig wiederholt, um sich in den erhabenen Zustand der Meditation zu versetzen. Und das ist doch eindeutig Kalligraphie. Man kalligraphiert doch keine Schimpfwörter, keine Namen von bedeutungslosen Dingen. In Schönschrift schreibt man mit Sorgfalt und Erfurcht heilige Wörter. Noble, angebetete Sachen, keine Alltäglichkeiten. Aber die Schrift hier wiederholt nur sprachlich was im Bilde zu sehen ist. Also ein Zeichen für Spiegelei als Mantra?

Die Nahrung, auch einfachste Speisen, das ist etwas Grundsätzliches. Die simple Tatsache, dass die Nahrung eine Bedingung des Leben ist, dass ohne Nahrung kein „BIO“, kein Leben, sondern nur Tod möglich ist, lässt uns die Bilder wieder anders sehen.

Wir versuchen sie auf viele, mögliche Weisen zu interpretieren.
Sie berühren etwas Grundsätzliches, das ist wichtig und wir scheitern ständig. Das macht diese unglaubliche einfache Kompliziertheit, oder auch komplizierte Einfachheit. Ich glaube, dass es keine endgültige Antwort auf unsere und viele weitere Fragen gibt in diesen Bildern. Aber es lohnt sich sie zu suchen.